Fliegen mit Rollstuhl - komfortabel, aber nicht Stressfrei
Mein Mann hat eine Spastik und ist daher überwiegend auf einen Rollstuhl angewiesen. Kurz vor Weihnachten wollten wir Freunde in Wien besuchen und haben daher Flüge von Düsseldorf - Wien bei der Germanwings gebucht.
Am Wichtigsten für uns war natürlich, wie wir den Flug mit Rollstuhl möglichst reibungslos meistern können. Direkt bei der Buchung konnte man daher die Option wählen, eine Assistenz vom Check-in bis zum Flugzeug zu er halten. Genauso auch die Hilfe bei der Landung in Wien vom Flugzeug bis zum Check-out. Gesagt - getan. So wählten wir diese Option an. Da uns der genaue Ablauf aber nicht von der Internetpräsenz ersichtlich war, riefen wir bei der Airline an. Man erklärte uns dann den genauen Vorgang und wies darauf hin, dass wir die Option versehentlich dreifach angeklickt haben. Dies käme aber oft vor, so änderte der Mitarbeiter dies umgehend. Damit waren die Missverständnisse aus dem Weg geräumt.
Wir mussten zunächst ca. 2 Stunden mit dem Zug nach Düsseldorf zum Flughafen fahren. Da unsere Reise nur 5 Tage dauerte, hatte ich nicht so viel Probleme mit dem Gepäck. Ich kann nämlich immer nur einen Koffer für uns beide mitnehmen, da ich dann mit einer Hand den Koffer ziehe und mit der anderen den Rollstuhl schiebe. Dazu nahm ich noch einen Rucksack als Handgepäck mit.
Die Zugfahrt ist immer etwas stressig, da das Ein- und Aussteigen auch komplett ich übernehme. Das heißt, ich heble den Rollstuhl alleine hinein in den Zug ( da dort oft ein großer Spalt zwischen Bahnsteig und Zug ist) und ziehe den Koffer nach. Ich weiß, dass man bei der Bahn eine Assistenz und Rampe bekommen kann, diese muss man vorher aber anmelden. Daher habe ich wenig Lust dadrauf, da ich Verspätungen mit einberechne und wir eventuell einen Zug später fahren. Somit hat dies keinen Sinn für uns. Wenn man allerdings alleine als Rollstuhlfahrer reist, so ist dieser Service empfehlenswert.
Bei dem Flughafen suchten wir das Check-in, welches dann aber gut zu finden war. Bei diesem wurden wir dann angewiesen, in einem separatem Bereich auf den Special Assistent zu warten. Die Mitarbeiterin am Check-in war leider nicht sehr freundlich.
Wir wurden dort abgeholt und der Special Assistent übernahm dann das schieben des Rollstuhls, was für mich sehr komfortabel war. Er brachte uns durch die Sicherheitskontrolle und half dort meinem Mann, während ich mich um mich selbst kümmern konnte, Danach brachte er uns bis zum Gate. Da aber ca. noch eine Stunde bis zum Boarding Zeit war, ging dieser wieder weg und kam kurz vor dem Boarding wieder mit einem Kollegen.
Dort wurden wir als aller erstes eingescannt und durch den Tunnel bis zur Flugzeugtür gebracht. Dort wurde mein Mann in eine Art schmalen Sitz mit Rollen umgesetzt und mit diesem an unsere Plätze gebracht. Unser Rollstuhl wurde dann ins Flugzeug verladen. Man gab uns die Anweisung, bei der Landung dann noch sitzen zu bleiben, bis alle anderen Fluggäste ausgestiegen sind, damit die Special Assistents dann meinem Mann aus dem Flugzeug helfen können.
Der erste Schreck bei der Landung
Es lief irgendwie zu gut um wahr zu sein - dachten wir. Wir landeten in Wien und warteten nun, wie man uns sagte, dass alle Fluggäste aussteigen würden. Die Special Assistens kamen mit dem Hilfsstuhl, um meinen Mann aus dem Flugzeug zu holen. Bei der Flugzeugtür dann das Entsetzen. Unser Rollstuhl war nicht da. Ja - wirklich nicht da. Die Special Assistents fragten, ob wir ein "Delivery at Airway" Schild an dem Rollstuhl hätten. Wir waren überfragt. Die Assistents meinten, dass das Flughafenpersonal in Düsseldorf dann wahrscheinlich das Schild vergessen hatten.
Nichts desto trotz holten die Assistents dann einen Leihstuhl vom Flughafen, halfen meinem Mann hinnein und halfen uns dann durch den Flughafen.
Der nette österreichische Assistent regte sich sogar mehr über diese Situation auf, als wir und suchte den Rollstuhl. Wir vermuteten darauf hin, das dies öfter passierte, was er uns auch bestätigte .
Er fand dann den Rollstuhl auf dem normalen Gepäckband, was ja so nicht sein sollte. Auch ein Kinderwagen, der ursprünglich einer allein reisenden Frau mit zwei Kleinkindern ebenfalls ans Flugzeug gebracht werden sollte, landete auf dem Gepäckband. Ich wischte ihn vom Gepäckband, als ich sah, dass die Frau verzweifelt mit zwei weinenden Kindern die Halle absuchte. Soviel zu dem Flughafenpersonal in Düsseldorf also.
Trotz dieser nicht so tollen Situation hatten wir sehr nette Special Assistents, die uns über den Flughafen halfen und uns mit dieser Situation nicht alleine ließen. Der Special Service bringt einen dann sogar zum Zugsteig, oder wartet mit auf die Person, die einen abholen soll. Also eine wirklich gute Betreuung.
Nächster Schreck beim Rückflug - warum schon wieder?
Beim Rückflug war es mal weider sehr lustig, aber das berichte ich beim nächsten mal.
Ich würde gerne Feedback von Euch haben, ob der Beitrag für Euch interessant war, oder ob Ihr noch mehr Infos dazu haben möchtet. Stellt auch gerne Fragen.
Eure Sandy :)
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