Montag, 12. Januar 2015

Fliegen mit Handicap 2 - von vergessenen Rollstuhlfahrern und Flugbegleitern ohne Erziehung

Nach unserem Aufenthalt im schönem Wien ging es zurück nach Düsseldorf. Nach dem ersten Schrecken vom Hinflug mussten wir aber leider wieder einiges auf uns aufnehmen...

Business Leute vor - Rollstuhlfahrer zurück

Wir fanden das Check-in nach Düsseldorf und bekamen wieder einen Special-Assistent , der uns über den Flughafen, durch die Sicherheitskontrolle bis zum Gate half. Da aber noch ca. eine Stunde bis zum Boarding hin war, wollte uns dieser kurz vor dem Boarding wieder abholen.
Die Dame am Boarding Schalter eröffnete das Boarding. Aber wo war unser Special Asistent? Keine Spur von ihm.
Die Dame bat zunächst alle Passagiere der Business Class sich vorn an die Schlange zu stellen, danach die Familien mit Kleinkindern. Ja dennoch vergaß die gute Dame, dass wir als erstes in die Maschine gelassen werden mussten. Sieht man denn sowas nicht auf dem Computer? Anscheinend nicht. 
Das Boarding schritt voran. Nach ca. zehn Minuten kam auch endlich unser Special Assistent, ganz verwundert, dass ihn niemand angerufen hat. So wurde das Boarding gestoppt und mein Mann wurde mit dem Special Assistent zum Flugzeug gebracht. Die Dame am Schlater scannte unsere Bordkarten ein und ihr entfleuchte noch nicht einmal ein entschuldigendes Lächeln. Hätte ich früher an meinem Arbeitsplatz einen Fehler gegenüber Kunden gemacht und mich nicht entschuldig, ich glaube ich wäre gefeuert worden, aber anscheinend nehmen Flughafenmitarbeiter ihre Arbeit nicht so ernst. 
Nun hatte der Special Assistent wohl keine Lust meinen Mann auf den Transportstuhl umzusetzen und ins Flugzeug zu rollen, wie es sein sollte. Er fragte meinen Mann, ob er das kurze Stück laufen könne. Natürlich kann mein Mann kurze Strecken an der Hand gestützt laufen - und so gutwillig er ist, hat er eingewilligt. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich nein gesagt, denn wir haben einen Service gebucht, der eingehalten werden sollte. 
Nun stützten der Assistent und ich meinen Mann und halfen ihm ins Flugzeug auf unsere Plätze.

Flugbegleiter ohne Kinderstube


Man wies uns wieder darauf hin, sitzen zu bleiben bis alle anderen Fluggäste ausgestiegen sind, damit die Special Assistents in Düsseldorf meinen Mann aus dem Flugzeug helfen können und so keine anderen Fluggäste im Weg sind. So weit so gut. Es war ein angenehmer Flug. Wir landeten pünktlich. Nach der Landung half der Flugbegleiter mir unser Handgepäck aus den Staufächern zu heben. Er sagte dann zu meinem Mann: " Bleib ruhig noch sitzen, Du kannst noch warten, bis die Assistents da sind" - Ja, er sagte "Du". Ich finde es eine Unverschämtheit Menschen im Rollstuhl zu dutzen. Er hat mich ja auch gesietzt, warum dann nicht meinem Mann? Denken die Menschen nicht nach?

Der einzige korrekte Durchlauf

Bei der Ankunft in Düsseldorf, lief dann endlich alles wie geschmiert. Mein Mann wurde aus dem Flugzeug geholfen, unser Rollstuhl war nicht verschollen  und ja, auch die Assistents haben uns nicht vergessen. Wie schön! So sollte es sein, warum nicht immer?

Fazit

Der Begleitservice beim Fliegen ist super komfortabel und eröffnet Menschen mit Handicap auch allein zu reisen. Jedoch sollte man sich immer bei der Airline über den genauen Service informieren und auch auf wichtige Dinge bestehen, damit nichts schief läuft. Ein großes Pro : Viele Special Assistents haben uns trotz Schwierigkeiten, die durch andere Mitarbeiter verursacht wurden, nicht im Stich gelassen und uns auch über diese begleitet.

Immer zu beachten: 


- auf vordere Sitzplätze im Flugzeug bestehen: Diese haben oft mehr Beinfreiheit und falls Du diese zu Fuß erreichen musst, musst Du nicht so weit laufen.

- Banderolen am Rollstuhl beachten: "Delivery to Airway" ist ganz wichtig damit Du auch deinen Rollstuhl zur Flugzeugtür gebracht bekommst. Genauso die Banderole mit deinem Namen.

- Du musst als erstes ins Flugzeug und als letztes wieder raus

- Informieren, welches Merkzeichen man bei der Buchung angeben muss: Informiere Dich bei der Airline. 



Hier geht es zum 1. Beitrag:

http://sandytrinktcappuccino.blogspot.de/2015/01/fliegen-mit-rollstuhl-komfortabel-aber.html





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Danke, 
Sandy :)

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